Statistik statt statisch
Ja, Google ist scharf auf unsere Daten. Dafür bekommen wir von der Krake – im Gegensatz zum Geheimdienst NSA, zu Mobilfunkern und anderen Datensammlern – etwas zurück: Google Maps, Google Earth, Google Drive, Google Translator und so weiter heissen die Dienste, auf die wir nicht mehr verzichten wollen. Kürzlich habe ich ein neues Tool entdeckt. Zu finden ist es auf Google Drive. Über den «Erstellen»-Knopf des Onlinespeichers Google Drive lassen sich auch Formulare errichten. Tatsächlich kann man damit ohne statistisches Vorwissen kleine Umfragen erstellen; man muss die Fragen formulieren, den Fragetyp wählen und nötigenfalls mögliche Antworten verfassen. Der Rest passiert automatisch, die Antworten werden in einer Tabelle gelistet und sogleich als Statistiken ausgegeben. Phänomenal. Kostenlos.
Das gefällt freilich nicht allen. So verschliesst sich etwa ein Prof. Dr. der Sozialwissenschaften meiner Bitte um Verbreitung meiner kleinen Umfrage mit dem Hinweis, solche seien «nicht repräsentativ, enthalten viele Suggestivfragen und decken nicht alle nötigen Aspekte ab». Insofern kämen die Ergebnisse sicher schief heraus.
So tönt keiner, der entspannt erkennen kann, dass keine repräsentative Umfrage das Ziel ist, sondern eine Reportage mit anders eingeholten Statements. So tönt einer, der die Felle im digitalen Fluss davonschwimmen sieht. Wie vor ihm die Musiker und Verleger (man denke an die ersten Blogs). Auch er wird umlernen müssen.