Mensch & Maschine
Immer wieder Freitag
Smartphone-Hüllen sind ein No-Go. Was nützt mir das schönste Handydesign, wenn es in einer Hülle steckt? Wir verstecken unsere Autos doch auch nicht in einer unförmigen Karbonschale oder verbergen – wie noch meine Grossmutter selig – das «schöne» Sofa unter einem Leintuch.
So trug ich mein iPhone mit Überzeugung blutt, bis es mir ein erstes Mal zu Boden fiel: Riss im Display. Ein zweites Mal: viele Risse, Bildschirm komplett unbrauchbar. Zähneknirschend machte ich mich auf die Suche nach einem Case, das schützt und dem Smartphone doch seine Würde lässt. Kein einfaches Unterfangen.
Nicht infrage kam ein «Bumper», also ein Rahmen, der ums Handy läuft. Der Pirelli verschandelt nicht nur die Ur-Form, sondern bietet auch zu wenig Schutz. Ich versuchte es mit einem Ledertäschchen, das das Gerät vor Kratzern bewahrt, nicht aber am Design kratzt. Fehlanzeige: Es dauerte viel zu lange, bis ich es hervorgeklaubt hatte. Da entdeckte ich eines, das eine zusätzliche Lasche hatte, die Wunder wirkte: Einfach daran ziehen, und – schwupp – war das Gerät draussen. Das ging so lange gut, bis ich zu heftig zog und es zu Boden fiel.
Also doch ein Snap Case? Eine Hülle, die nebst Rahmen und Ecken auch die Rückseite schützt? Ich entschied mich für ein dezentes Modell. Vorteil: Das Handy ist sofort am Ohr, auch wenn ich nur eine Hand frei habe. Nachteil: Wo ist mein iPhone geblieben? Kurz gesagt, richtig glücklich war ich damit nicht. Es blieben noch «Flip Cases», das sind Etuis, die man nach vorn oder seitlich aufklappt. Doch die kamen mir nicht in die Tüte. Zu altbacken, zu schwerfällig. Ich war ratlos.
Bis ich auf das neue Modell von Freitag stiess. Auch wenn die Taschen-Macher erstmals mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen haben, haben ihre Produkte immer noch, na ja, irgendwie Sex-Appeal. Auch der F332 Folder fürs iPhone. Robust, frisch, apart. Ausserdem gefällt mir, dass sich die Designer etwas neues ausgedacht und sich dabei viel gedacht haben. Zum einen hält ein mit Veloschlauch umwickelter Blechclip des Handy fest, auch nach längerem Gebrauch, wie wir im Langzeittest feststellen konnten. Zweitens schliesst der Folder gut, aber nicht mit dickem Druckknopf, sondern flach per Magnetkraft. Und drittens lässt sich dank einer Aufstelllasche freihändig lesen oder Video-telefonieren. Dass zum Rufannehmen zwei Hände nötig sind, nehme ich in Kauf, zumal es mit etwas Übung rassig geht. Auch, dass das Fotografieren schon handlicher war. Denn Freitag lässt das iPhone iPhone sein, zumindest fast.
Simone Luchetta