Die Topshots der Saison
Unsere Wegleitung, damit Sie die Kamera finden, die zu Ihnen passt
Von Simone Luchetta
Die Weihnachtsferien eignen sich ideal, um ein paar grossartige Fotos zu schiessen – am liebsten mit einer Kamera, die man sich zuvor selbst unter den Baum gelegt hat. Allerdings ist es nicht ganz einfach, sich für eine aus dem gewaltigen Angebot zu entscheiden.
In den letzten Jahren sind die spiegellosen Kameras mit Wechselobjektiven dazugekommen, die den Graben zwischen Spiegelreflexkameras (DSLR) und Kompakten erfolgreich schliessen. Mittlerweile gibt es eine Einsteigerklasse, ein mittleres Segment und Highend-Modelle wie die (schwer lieferbare) Olympus E-M1, die qualitativ der Königsklasse DSLR in nichts mehr nachstehen.
Während die Preise für die Spiegellosen zwischen 400 und 2600 Franken liegen, war der Einstieg in die Spiegelreflexfotografie noch nie so günstig zu haben wie heute. Die Discounter locken mit Schnäppchen wie dem Canon-Kit aus EOS 1100D mit 18- bis 55-mm-Zoom für 350 Franken. Allerdings lohnt sich abzuklären, ob die Kit-Objektive auch mit Bildstabilisatoren ausgerüstet sind. Um Ihnen die Qual der Wahl zu erleichtern, haben wir die Kameras in fünf Segmente unterteilt und geben je einen Kauftipp ab. So sollen Sie die Kamera finden, die zu Ihnen passt:
Die Canon Powershot G16 steht für die Klasse der Jackentaschen-Kameras für ambitionierte Fotografen. Sie bieten RAW-Format, viele Einstellmöglichkeiten und sind relativ lichtstark. Ihre Bildqualität reicht nicht an eine Spiegellose heran, die hochwertigen Linsen holen aber das Beste aus dem Sensor heraus.
Wer mehr Bildqualität wünscht und mit einem Upgrade zu Wechselobjektiven liebäugelt, ist mit einem Einstiegsmodell bei den Spiegellosen gut bedient. Im Innern stecken nämlich deutlich grössere Sensoren; Sony, Fuji-film und Samsung verbauen sogar APS-C-Sensoren, die sonst in DSLR stecken. Weil grosse Sensoren mehr Licht sammeln können, kommt es bei schlechten Lichtverhältnissen zu weniger Bildrauschen.
Im Mitte-Segment finden sich Modelle zwischen 700 und 1600 Franken – für Fotografen, die eine zweite, kompaktere Kamera zu ihrer DSLR suchen und die Kontrolle behalten wollen. Und für Enthusiasten, die sich eine einzige, leichte Kamera wünschen mit der Bildqualität und den Kontrollmöglichkeiten einer Spiegelreflexkamera.
Von hier ist der Schritt zu den Highend-Systemen (mit und ohne Spiegel) ab 1000 Franken nicht mehr gross. Die Bildqualität nimmt kaum noch zu; sie bieten aber bessere Sucher, mehr Kontrollknöpfe und sind robuster verarbeitet. Für welches Modell Sie sich entscheiden sollten, hängt auch davon ab, ob Sie bereits Objektive besitzen, die Sie weiter benützen könnten.
Als absolute Königinnen gelten nach wie vor Spiegelreflexapparate mit Vollformat-Sensoren, wie die neue Retro-Kamera Df von Nikon – etwas für gut betuchte Liebhaber und Profis. Das spannendste Produkt aber brachte Sony mit der Alpha 7 auf den Markt: die erste Vollformatkamera ohne Spiegel – unglaublich kompakt.
Den Test dazu lesen Sie hier im Januar.