Simone Luchetta.

Das hat uns gefehlt. Eine Technologie, mit der man Musik von jedem beliebigen Anbieter in jeden Raum streamen kann. Ohne zusätzlichen Router und in guter Tonqualität. Genau das will die britische ­Firma Imagination Technology entwickelt haben und bringt die Technik namens Bluetooth Caskeid jetzt in Lautsprechern von Tochter Pure auf den Markt.

Die putzigen Pure Jongos gibt es schon länger in verschiedenen Grössen und Farben. Sie hatten nur einen Nachteil: Man konnte damit lediglich die Musik streamen, welche die zugehörige Pure-Connect-App zur Verfügung stellte. Dazu gehörten iTunes-Inhalte, Radiosender und Musik des Pure-Musikshops, den niemand nutzte. Eine Kombination von WLAN und Bluetooth soll das Angebot jetzt öffnen. Dabei schickt der Nutzer Musik via Bluetooth an einen der beliebig vielen Jongos. Dieser streamt sie in Mikrosekundenschnelle an alle übrigen Artgenossen weiter, die er im WLAN findet.

Dazu muss man alle Jongos zuvor ins Heimnetz einbinden. Mit beiliegender Anleitung gelingt das problemlos. Weiter ist darin indes von Caskeid keine Rede. Auch die Pure-Connect-App hilft nicht weiter. Ich schalte also in meinen Tüftelmodus, aktiviere Bluetooth im Smartphone und verbinde es mit einem der drei Jongos. Dann öffne ich die Spotify-App, wähle ein Lied, und nach wenigen Sekunden ertönt es aus dem Lautsprecher. Damit auch die andern Boxen mitspielen, muss ich in der Pure-App für jede einzeln die Caskeid-Funktion aktivieren. Bis ich das merke, dauert es seine Zeit, aber dann klappt es, und die Jongos in Stube und Schlafzimmer spielen ebenfalls mit. Der Klang ist gut und perfekt synchronisiert. Über die Pure-App kann man die Boxen einzeln ein- und ausschalten und die Lautstärke anpassen. Meistens funktioniert das, aber nicht immer. Meistens spielen auf Wunsch alle Boxen, aber nicht immer. Wie viel Schuld dabei ein instabiles WLAN trägt, ist nicht genau auszumachen. Aber auch die Bluetooth-­Verbindung bricht immer wieder ab, was mich spätestens beim dritten Mal gern wieder zum ­Küchenradio greifen lässt.

Noch gibt es Verbesserungspotenzial, das System muss stabiler, die Nutzung noch simpler werden. Pure und Imagination sind indes auf dem richtigen Weg zu einem Standard, mit dem wir Musik von jeder beliebigen Quelle zu jedem beliebigen Lautsprecher streamen können, so feudal wie mit dem Kabel.

Simone Luchetta